Klatsche für das Süddorf

 

War das ein Jubel auf dem Sportplatz am Schmiedeweg als der stellvertretende Sievershäuser Ortsbürgermeister Armin Hapke die Ehrentafel an den Bürgermeister des Sievershäuser Norddorfs Ulrich Pröve übergab. Die 4 zu 8-Schmach bei der Sievershäuser Dorffehde aus dem Vorjahr wurde mehr als wettgemacht. 8 zu 3 hieß es nach einem spannenden und lustigen Tag für die Roten aus dem Norden Lehrtes östlichster Ortschaft.

Es sollte ein Tag der Rekorde werden. Bei herrlichstem Sonnenschein kamen 256 Besucher zum Gottesdienst in den 16-Meter-Raum des Sportplatzes. Die Bänke reichten nicht aus und so mussten noch zahlreiche Stühle aus dem nahegelegenem Sportheim herangeholt werden, um allen einen Platz bieten zu können. Pastor Thorsten Leisser hatte die Nacht bereits mit rund 30 Kindern in der Martinskirche verbracht, die dann vielumjubelt auf den Sportplatz "einzogen". Der Pastor zeigte sich dennoch ausgeschlafen und begleitete die stimmgewaltigen Kirchgänger - oder besser gesagt - Sportplatzgänger mit seiner Gitarre. Mit Spannung wurde dann die Zählung erwartet, denn den ersten Punkt der Dorffehde gibt es traditionell für die Dorfhälfte, mit den meisten Teilnehmern am Gottesdienst. Traditionell geht der Punkt hier in den "blauen" Süden, diesmal aber knapp mit 134 zu 122 Besuchern.

 

Dann wurde in drei Altersgruppen Fußball gespielt. Hier stellt offenbar der Norden die besseren Kicker, denn Kinder, Jugendliche und Erwachsene in rot waren siegreich. Dies machte die blaue Dorfhälfte noch nicht nervös, denn auch im vergangenen Jahr war der Zwischenstand 3 : 1 nach den Fußballspielen.

Erst als auch die Kinderspiele beim Spiel ohne Grenzen nicht positiv für den Süden verliefen, kam Unruhe auf. Zunächst mussten die Kids beim Handballtennis einen Tennisball mit einem Messbecher fangen, um dann anschließend beim Spiel "Saug dich fest" Wattebäusche mit einem Strohhalm zu transportieren. Die Kinder aus dem Norden hatten den besseren Tag erwischt und somit stand es 5 : 1. Hoffnung keimte für den Süden nach dem Spiel "Alles Banane" auf. Paare mussten Bananen schälen und diese dann gemeinsam mit dem Mund über einen Hindernisparcour führen. Punkt für den Süden, damit 5 : 2.

Dann wurde es feucht. Aus einem Bassin musste mit einem Eimer Wasser entnommen werden und dann mittels einer Eimerkette von Spieler zu Spieler bis zu einem Zieleimer weitergeworfen werden. Das Bassin war leer, die Spieler pitschenass, aber im Zieleimer war nicht viel Wasser drin. Die Zuschauer bogen sich vor lachen. Der Norden war trotzdem zielsicherer, 6 : 2.

Beim Spiel "Maulsperre" galt es 100 Wäscheklammern mit dem Mund von Wäscheleine zu Wäscheleine zu bringen. Die Damen aus dem Norden waren geschickter, 7 : 2. Seifenstücke mussten beim Spiel "Saubere Füße" mit den Füßen von Becken zu Becken weitergereicht werden. Endlich mal wieder ein Punkt für den Süden, 7 : 3. Höhepunkt war dann sicherlich das Spiel "Klarer Kopf". Die Spieler bekamen einen Schwamm auf den Kopf gebunden und mussten damit Wasser aus einem Bassin zu einem Eimer bringen. Die Zuschauer hatten ihren Spaß, als sich Nord- und Süddörfler kopfüber in das Wasserbecken stürzten, um den Schwamm zu befeuchten. Der Spielleiter war so begeistert, dass er "versehentlich" vergaß, die Stoppuhr zu kontrollieren. Die klatschnassen Damen und Herren aus dem Norden waren nicht zu schlagen und so kam es zum Rekordendstand von 8 zu 3 für das Norddorf.

Rekordverdächtig war auch die Besucherzahl auf dem Sportplatz. Auch viele Radtouren machten Station auf dem Sievershäuser Sportplatz und ließen sich von der guten Stimmung mitreißen. Auch die Verzehrstände meldeten Rekordumsätze. Und letztlich wurde noch gemeinsam rekordverdächtig gefeiert, und hier gab es ein klares Unentschieden zwischen den beiden Dorfhälften. Und so wird es für ein Jahr wieder harmonisch in Sievershausen zugehen, bis - ja bis im nächsten Jahr der Himmelfahrtstag näher kommt.

Insgesamt steht es jetzt 7 zu 6 für den Sievershäuser Süden.